Sonntag, 4. November 2012

28. Oktober, 2012, Uksitschantal, Wintertraum und Weidenwerk








Wintertraum und Weidenwerk...

Als ich heute Morgen aufwachte strahlte die Sonne bereits hell in unser Zimmer. Es war eiskalt geworden in der Nacht, sodass ich mir heute Nacht noch meinen Schlafsack über die Decke schmeißen musste. Das Thermometer war auf – 15 C° in der Nacht gefallen und stand jetzt wo es die Sonne schon eine Weile bearbeitet haben musste immer noch bei -10C°. Naja ist ja noch nicht so schlimm wir haben ja noch Herbst, da wir das noch nicht so Kalt!
Als ich mich berappen hatte, meine Sachen eingeräumt hatte, gefrühstückt hatte machte ich mich auf den Weg zu den Bjeloi Skali, wo Micha, Rebecca und die beiden Sluschas schon am Weide schneiden sein sollten. Heute war nämlich wieder Wildniskurs in Esso angesetzt und es sollten die schönsten Körbe von Esso entstehen, selbstverständlich aus selbst gesammelten regionalen Materialien. Kamtschatky Naturprodukt, wie Andre zu sagen pflegen würde!
Ich trabte also mit meine neuen Winterschuhen in Richtung der kleinen Brücke über den Uksitschan, wo ich am anderen Ufer im Schneckentempo und auf zwei Angeln gestützt das Unikum von Esso durch den Schnee stapfen sah. Die alte Babuschka sieht man jeden Tag am Ufer des Uksitschan Fluss wie sie sich ihren täglichen Fisch angelt und danach wieder nachhause wackelt. Doch heute muss ich zugeben sah es ganz schön mühsam aus wie sie so dahin gewackelt kam, ihr scheint die Glätte und der Schnee schon ganz schön zu schaffen zu machen. Na mal sehen wie das im Winter wird, ich wünsche ihr jedenfalls im Geiste viel Kraft und mache mich über die kleine Brücke, vorbei an den schönsten Eiszapfen die in Tropfenform überall vom Flussufer über dem Wasser hängen und mich in der Mittagssonne an glitzern. Durch den unter meinen Füßen knirschenden Schnee stapfe ich weiter über die Felder hinaus aus Esso in die strahlend weiße Winterlandschaft die einem Bilderbuch entsprungen zu sein scheint. Es ist gar nicht mehr so kalt denn die Sonne heizt jetzt die klare Winterluft ordentlich auf, so das ich bald meine schöne aus den 50er Jahren stammende, feldgraue Filzjacke der Schwedischen Armee auf meinen Rucksack schnallen kann. Alles glitzert und funkelt unglaublich schön und ich entdecke bald die Fährten der Anderen, sie scheinen zu Viert zu sein.
Eine Halbe Stunde später erspähe ich Micha der auf einem zugefrorenen Sumpfsee, Rebeca und die andren Mädels sind an den Rändern mit dem Schneiden der Weide beschäftigt. Ein schönes Bild. Wir schneiden dann noch eine halbe Stunden weiter und machen uns dann mit dem großen Bündel auf den Rückweg. Das ganze hat eher was von einem Sonntagsspaziergang und die Stimmung ist ausgelassen bis heiter.
Im Parkoffice angekommen essen wir noch zu Mittag und trinken Tee, danach stoßen noch Irina und Anatoly zu uns und machen wir uns platz und fangen an die Weide zu sortieren. Ich und Micha stellen zwei verschiedene Varianten von Körben vor und jeder kann sich eine aussuchen die er gerne ausprobieren möchte. Mit großem Eifer machen sich alle ans Werk und gegen um 19 Uhr sind alle durch die Höhen und Tiefen der Korbflechterhölle gegangen und halten stolz wie Bolle ihre Körbe zu Abschlussfoto in den Händen! Auf dem Rückweg ist schon alles ganz dunkel und der Schnee glitzert in kalten Schein der heute vollen Mondin, - 15C° zeigt unser Thermometer bereits an. Es wird also Kalt!

Eine schöner, sehr produktiver Sonntag!

Ich fühle mich beschenkt...und freue mich auf die nächsten Tage!

Ben

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