Als ich
heute Morgen aufwachte strahlte die Sonne bereits hell in unser
Zimmer. Es war eiskalt geworden in der Nacht, sodass ich mir heute
Nacht noch meinen Schlafsack über die Decke schmeißen musste. Das
Thermometer war auf – 15 C° in der Nacht gefallen und stand jetzt
wo es die Sonne schon eine Weile bearbeitet haben musste immer noch
bei -10C°. Naja ist ja noch nicht so schlimm wir haben ja noch
Herbst, da wir das noch nicht so Kalt!
Als ich
mich berappen hatte, meine Sachen eingeräumt hatte, gefrühstückt
hatte machte ich mich auf den Weg zu den Bjeloi Skali, wo Micha,
Rebecca und die beiden Sluschas schon am Weide schneiden sein
sollten. Heute war nämlich wieder Wildniskurs in Esso angesetzt und
es sollten die schönsten Körbe von Esso entstehen,
selbstverständlich aus selbst gesammelten regionalen Materialien.
Kamtschatky Naturprodukt, wie Andre zu sagen pflegen würde!
Ich trabte
also mit meine neuen Winterschuhen in Richtung der kleinen Brücke
über den Uksitschan, wo ich am anderen Ufer im Schneckentempo und
auf zwei Angeln gestützt das Unikum von Esso durch den Schnee
stapfen sah. Die alte Babuschka sieht man jeden Tag am Ufer des
Uksitschan Fluss wie sie sich ihren täglichen Fisch angelt und
danach wieder nachhause wackelt. Doch heute muss ich zugeben sah es
ganz schön mühsam aus wie sie so dahin gewackelt kam, ihr scheint
die Glätte und der Schnee schon ganz schön zu schaffen zu machen.
Na mal sehen wie das im Winter wird, ich wünsche ihr jedenfalls im
Geiste viel Kraft und mache mich über die kleine Brücke, vorbei an
den schönsten Eiszapfen die in Tropfenform überall vom Flussufer
über dem Wasser hängen und mich in der Mittagssonne an glitzern.
Durch den unter meinen Füßen knirschenden Schnee stapfe ich weiter
über die Felder hinaus aus Esso in die strahlend weiße
Winterlandschaft die einem Bilderbuch entsprungen zu sein scheint. Es
ist gar nicht mehr so kalt denn die Sonne heizt jetzt die klare
Winterluft ordentlich auf, so das ich bald meine schöne aus den 50er
Jahren stammende, feldgraue Filzjacke der Schwedischen Armee auf
meinen Rucksack schnallen kann. Alles glitzert und funkelt
unglaublich schön und ich entdecke bald die Fährten der Anderen,
sie scheinen zu Viert zu sein.
Eine Halbe
Stunde später erspähe ich Micha der auf einem zugefrorenen
Sumpfsee, Rebeca und die andren Mädels sind an den Rändern mit dem
Schneiden der Weide beschäftigt. Ein schönes Bild. Wir schneiden
dann noch eine halbe Stunden weiter und machen uns dann mit dem
großen Bündel auf den Rückweg. Das ganze hat eher was von einem
Sonntagsspaziergang und die Stimmung ist ausgelassen bis heiter.
Im
Parkoffice angekommen essen wir noch zu Mittag und trinken Tee,
danach stoßen noch Irina und Anatoly zu uns und machen wir uns platz
und fangen an die Weide zu sortieren. Ich und Micha stellen zwei
verschiedene Varianten von Körben vor und jeder kann sich eine
aussuchen die er gerne ausprobieren möchte. Mit großem Eifer machen
sich alle ans Werk und gegen um 19 Uhr sind alle durch die Höhen und
Tiefen der Korbflechterhölle gegangen und halten stolz wie Bolle
ihre Körbe zu Abschlussfoto in den Händen! Auf dem Rückweg ist
schon alles ganz dunkel und der Schnee glitzert in kalten Schein der
heute vollen Mondin, - 15C° zeigt unser Thermometer bereits an. Es
wird also Kalt!
Eine
schöner, sehr produktiver Sonntag!
Ich fühle
mich beschenkt...und freue mich auf die nächsten Tage!
Ben
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