...der
Glanz des Schneegestöbers
Früh
heraus aus den lahmen Federn und frisch in den jungen Tag, hieß die
Parole für den noch dunklen Morgen! Wir verließen das örtliche
FDGB Heim um 6.30Uhr kamtschattischer Ortszeit um mit dem Roten Blitz
von der kleinen Siedlung Esso nach Menedek, dem Kulturzentrum der
ewenischen Genossen zu fahren. Dort wollten wir uns an den
Schälarbeiten der Birkenstämme für das Dach einer neuen
Winterhütte beteiligen. Als wir an der örtlichen Bushaltestelle
ankamen stand zwar der Bus schon mit laufendem Motor dort, doch war
vom Genossen Fahrer noch keine Spur und der Bus noch dunkel. Auch
sonst war niemand außer uns und ein paar Hunden die uns
schwanzwedelnd Begrüßten, auf der Menschenleeren Straße. Nur das
rattern des Motors im Leerlauf war zu hören ansonsten umgab uns
Stille. Wir überlegten ob uns heute irgendein Feiertag sei oder
sonst etwas spezielles, so das nur wir zwei Pioniere aus der fernen
DDR auf die Idee kamen an solch einem Tage Aufbauhilfe leisten zu
wollen und somit auch den Bus benutzen mussten. Wir beschlossen und
in unseren Tugenden zu üben und zu warten, irgendwann musste sich ja
schließlich etwas tun. Nach dem wir eine halbe Stunde im Ungewissen
standen wurde im Fahraktenverkauf Licht gemacht und uns erreichte auf
nachfrage die Information das es nun einen neuen Fahrplan gäbe der
dem Winter angepasst sei und der Bus nun immer erst um 8 Uhr fahren
würde. Großartig, befanden wir das heiß für uns einer Stunde
länger schlafen, doch heute erreichte uns diese Information zu spät.
Angekommen
im ewenischen Kulturdorf Menedek, war es bereits so hell das man ganz
gut sehen konnte das es auch hier in den letzten Tagen ordentlich
geschneit hatte. Wir machten uns ohne zu zögern sogleich ans Werk
und beschritten den Weg zur Baustelle der Winterhütte. Ich ging noch
zum Fluss Anavgaj um unsren Wasservorrat aufzufüllen und wandte mich
dann auch nach Nordwesten wo der Hüttenplatz lag. Es bot sich mir
heute ein wunderschönes Bild einer tief verschneiten Landschaft
Winterlandschaft die im warmen Licht der Wintersonne überall zu
glitzern schien. Der Wind pustete uns immer wieder Schneewehen von
den Bäumen so das sich öfter ein unverhoffter kleiner Vorhang
auch glitzernden Schneekristallen auf uns hernieder senkte. Das war
ein überwältigendes Schauspiel welches uns immer wieder für einen
kurzen Moment in unsere Arbeit innehalten ließ. Heute ging uns die
Arbeit leicht und gut von der Hand uns somit hatten wir am Ende
diesen schönen sonnigen Wintertages mehr Stämme geschält als wir
zu hoffen wagten. Der Plan war heute einmal wieder eindeutig
übererfüllt worden und somit sicherten wir uns einen Platz in der
Straße der Besten, auf die wir jeden Wochenanfang stolz zu schauen
pflegen um die dort angeschlagenen Helden der Arbeit, als Motivation
und Ansporn für eine produktive Arbeitswoche zu nehmen.
Dann war es
bald Zeit die Stätte unseres Wirkens wieder zu verlassen und in ein
wohlverdientes Restwochenende zu starten.
Mit
sozialistischem Gruße
Benjamin
Detlefowitsch & Michael Andrejowitsch
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