Heute
spielte ich wieder Waldarbeiter und ließ ich die Säge tanzen, uns
fehlten noch 10 Birkenleute und die wollte ich wohl besorgen. Micha
machte sich indessen daran die Birken zu schälen auf das sie das
innerste unsere Hütte mit ihrem weißen Holz erleuchten und sie
nicht so schnell der Moder anfällt. Gegen Mittag Nachmittag hatte
ich, dann alle Bäume fachmännisch gefällt, entastet und auf Länge
gesägt, sodass wir die Stämme zu unserem Hüttenplatz bringen
konnten. Nach einer späten Mittagspause schälten wir dann unter
fröhlichem Schwatzen und ausgelassenem Scherzen bis in den Abend und
Großvater Sonne sich zur Ruhe begeben hatte und wir nichts mehr
sahen. Bemerkenswert war da sich heute schon über den ganzen Tag
mehrere Kedrovka ( Tannenhähere) bei uns häuslich nieder ließen und
sich auch nicht durch lautes Scherzen und arbeiten beunruhigen, diese
klugen und neugierigen Vögel die uns in den ersten Tagen mit ihrem
lauten Alarm immer verpetzt hatten, waren jetzt an uns sogar
interessiert und machten jetzt keinen Alarm mehr sonder begafften uns
von den Naheliegenden Bäumen, dann Pflanzen, und bald kamen zwei
besonders mutige Exemplare auf unseren Erdwall hergehüpft und
guckten was wir da so trieben. Sehr beeindruckend. Auch als eine
Falke sich nährte stürzten sich sogleich 4-6 Kedrovka auf ihn und
sie lieferten sich einen gefährlichen Kampf mit beeindruckenden
Flugeinlagen seitens des Falken. Heute wurde Naturschauspielmäßig
echt was geboten. Schön das man uns jetzt augenscheinlich akzeptiert
hatte! Heute ging der Tag schnell rum und die Arbeit, im besonderen
das Schälen der Stämme besonders gut von der Hand. Wir waren
offensichtlich gut in Übung. Heute waren wir sehr sehr müde und
somit wurde nach dem Abendessen schnellstens Licht aus befohlen.
Ich wachte
nächsten morgen mit altbekannten erhöhtem Blaseninnendruck auf der
mich dazu veranlasste bereits um sieben Uhr das erste mal die Hütte
zu verlassen um für Druckausgleich zu sorgen. Nun war mir schlafen
leider Feierabend und ich machte mich daran in der Morgendämmerung
draußen den Tag zu begrüßen, Holz zu Hacken und schließlich den
Ofen anzufeuern. Aus Michas Richtung kamen heute heute schnief und
hust Laute, der Jute hatte sich offensichtlich erkältet. Ich kochte
Tee, röstete Brot, deckte den Tisch und als der die Hütte mollig
warm weckte Mutti den Jungen und holte ihn zu Tisch. Wir hatten ein
tolles Frühstück, und mit heißem Tee, Vitamintabeltte und
geröstetem Brot schien sich Michas Zustand schnell deutlich zu
bessern. Und als wir in allerseelen Ruhe gefrühstückt hatten gingen
wir vergnügt zu unserer Hüttenbaustelle. Ich fühlte mich heute
innerlich heiter und freute mich auf das Arbeiten an den Bäumen
draußen im Schnee.Das Schälen der Stämme war gestern so leicht von
der Hand gegangen und wir hatten uns dabei so angeregt unterhalten
das die Zeit wie im Fluge verging und Stamm um Stamm geschält ward.
Heute schälten ich mit einer besonderen inneren Ruhe und wie gedacht
vergingen die Stunden wie im Fluge als plötzlich Nicolai vor uns
stand und sagte er hätte jemanden schreien hören und wolle nun mal
nach uns sehen, nebenbei wurden wir zum Tschaipit geladen, teetrinken
war also angesagt. Wir mussten also so laut gelacht und gegrölt
haben das man es bis nach vorn zur kleinen Hütte hörte.Schön!
Die Sonne
kam auch wieder heraus und nachdem wir mitbekamen das es bereits um
14 Uhr war und wir Hunger hatten machte ich ein Feuerchen an unserer
Hüttenfeuerstelle im Schnee, kochte Reis, sammelte noch ein paar
Reste der Schimmelosbeeren die völlig verschrumpelt, versteckt kurz
über dem Schnee an den blattlosen Sträuchern hingen und vom letzten
Sommer kündeten. Sie waren süß bis gärig und platzte eine von
ihnen auf gab es eine wunderschönen violetten Farbfleck auf dem in
der Sonne glitzernden weißen Schnee. Es war so wunderschön, hier
draußen zu sein! Die Alte gebärstene Lärche spendete und gutes
Holz, der Fluss immer frisches Wasser, Großvater Sonne seine
wärmenden Strahlen, der Schnee das strahlenste Weiß, das Feuer
kochte unser essen und wärmte uns und die Pflanzenleute schenkten
uns als I Tüpfelchen ihre farbenfrohen, süßen Beeren. The mother
provides! Es schoss mir immer wieder durch den Kopf als ich durch den
Schnee stapfte und die Beeren sammelte, ich war angefüllt mit großem
Dank!
Wir machten
heute eine große Danksagung vor dem Essen und genossen unser Mahl,
wie die Könige, ja wir fühlten uns heute als Könige! Reich
beschenkt!
Nach dem
Essen arbeiteten wir noch ein paar Stunden und plötzlich war es
höchste zeit zum Aufbruch, um fünf an der Straße stehen und warten
das der Bus aus Petro uns zwischen Fünf und Sechs Uhr uns auf pickt
und nach Esso bringt.
Ja da
standen die Könige nun so reich beschenkt, eine halbe Stunde, eine
Stunde, anderthalb Stunden und froren sich nun den königlichen Arsch
ab. Es wurde dunkel, sehr kalt und uns wollte auch kein Auto
mitnehmen, war denn der Bus doch schon durch, wir waren doch
pünktlich an der Straße? Zweifel machten sich breit, und wir
begannen arg zu frieren und auch den Hampelmann den ich sonst machte
wenn mir kalt war half langsam nicht mehr, Müdigkeit machte sich
breit! Und kein Bus!
Nach fast
zwei Stunden erbarmte sich jemand und hielt am jetzt dunklen
Straßenrand an und nahm uns mit im warmen Auto nach Esso! Danke!
Hier nahmen wir jeder eine warme Dusche, kochten uns eine schönes Essen, quatschten mit Ninja und Andre und gönnten uns noch den guten Jeremiah Johnsen Film zum einschlafen! Toll!
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