Sonntag, 4. November 2012

01. - 02. November, Menedek, Die tanzende Säge II und der Kedrovka!

Die tanzende Säge II und der Kedrovka!

Heute spielte ich wieder Waldarbeiter und ließ ich die Säge tanzen, uns fehlten noch 10 Birkenleute und die wollte ich wohl besorgen. Micha machte sich indessen daran die Birken zu schälen auf das sie das innerste unsere Hütte mit ihrem weißen Holz erleuchten und sie nicht so schnell der Moder anfällt. Gegen Mittag Nachmittag hatte ich, dann alle Bäume fachmännisch gefällt, entastet und auf Länge gesägt, sodass wir die Stämme zu unserem Hüttenplatz bringen konnten. Nach einer späten Mittagspause schälten wir dann unter fröhlichem Schwatzen und ausgelassenem Scherzen bis in den Abend und Großvater Sonne sich zur Ruhe begeben hatte und wir nichts mehr sahen. Bemerkenswert war da sich heute schon über den ganzen Tag mehrere Kedrovka ( Tannenhähere) bei uns häuslich nieder ließen und sich auch nicht durch lautes Scherzen und arbeiten beunruhigen, diese klugen und neugierigen Vögel die uns in den ersten Tagen mit ihrem lauten Alarm immer verpetzt hatten, waren jetzt an uns sogar interessiert und machten jetzt keinen Alarm mehr sonder begafften uns von den Naheliegenden Bäumen, dann Pflanzen, und bald kamen zwei besonders mutige Exemplare auf unseren Erdwall hergehüpft und guckten was wir da so trieben. Sehr beeindruckend. Auch als eine Falke sich nährte stürzten sich sogleich 4-6 Kedrovka auf ihn und sie lieferten sich einen gefährlichen Kampf mit beeindruckenden Flugeinlagen seitens des Falken. Heute wurde Naturschauspielmäßig echt was geboten. Schön das man uns jetzt augenscheinlich akzeptiert hatte! Heute ging der Tag schnell rum und die Arbeit, im besonderen das Schälen der Stämme besonders gut von der Hand. Wir waren offensichtlich gut in Übung. Heute waren wir sehr sehr müde und somit wurde nach dem Abendessen schnellstens Licht aus befohlen.
Ich wachte nächsten morgen mit altbekannten erhöhtem Blaseninnendruck auf der mich dazu veranlasste bereits um sieben Uhr das erste mal die Hütte zu verlassen um für Druckausgleich zu sorgen. Nun war mir schlafen leider Feierabend und ich machte mich daran in der Morgendämmerung draußen den Tag zu begrüßen, Holz zu Hacken und schließlich den Ofen anzufeuern. Aus Michas Richtung kamen heute heute schnief und hust Laute, der Jute hatte sich offensichtlich erkältet. Ich kochte Tee, röstete Brot, deckte den Tisch und als der die Hütte mollig warm weckte Mutti den Jungen und holte ihn zu Tisch. Wir hatten ein tolles Frühstück, und mit heißem Tee, Vitamintabeltte und geröstetem Brot schien sich Michas Zustand schnell deutlich zu bessern. Und als wir in allerseelen Ruhe gefrühstückt hatten gingen wir vergnügt zu unserer Hüttenbaustelle. Ich fühlte mich heute innerlich heiter und freute mich auf das Arbeiten an den Bäumen draußen im Schnee.Das Schälen der Stämme war gestern so leicht von der Hand gegangen und wir hatten uns dabei so angeregt unterhalten das die Zeit wie im Fluge verging und Stamm um Stamm geschält ward. Heute schälten ich mit einer besonderen inneren Ruhe und wie gedacht vergingen die Stunden wie im Fluge als plötzlich Nicolai vor uns stand und sagte er hätte jemanden schreien hören und wolle nun mal nach uns sehen, nebenbei wurden wir zum Tschaipit geladen, teetrinken war also angesagt. Wir mussten also so laut gelacht und gegrölt haben das man es bis nach vorn zur kleinen Hütte hörte.Schön!
Die Sonne kam auch wieder heraus und nachdem wir mitbekamen das es bereits um 14 Uhr war und wir Hunger hatten machte ich ein Feuerchen an unserer Hüttenfeuerstelle im Schnee, kochte Reis, sammelte noch ein paar Reste der Schimmelosbeeren die völlig verschrumpelt, versteckt kurz über dem Schnee an den blattlosen Sträuchern hingen und vom letzten Sommer kündeten. Sie waren süß bis gärig und platzte eine von ihnen auf gab es eine wunderschönen violetten Farbfleck auf dem in der Sonne glitzernden weißen Schnee. Es war so wunderschön, hier draußen zu sein! Die Alte gebärstene Lärche spendete und gutes Holz, der Fluss immer frisches Wasser, Großvater Sonne seine wärmenden Strahlen, der Schnee das strahlenste Weiß, das Feuer kochte unser essen und wärmte uns und die Pflanzenleute schenkten uns als I Tüpfelchen ihre farbenfrohen, süßen Beeren. The mother provides! Es schoss mir immer wieder durch den Kopf als ich durch den Schnee stapfte und die Beeren sammelte, ich war angefüllt mit großem Dank!
Wir machten heute eine große Danksagung vor dem Essen und genossen unser Mahl, wie die Könige, ja wir fühlten uns heute als Könige! Reich beschenkt!

Nach dem Essen arbeiteten wir noch ein paar Stunden und plötzlich war es höchste zeit zum Aufbruch, um fünf an der Straße stehen und warten das der Bus aus Petro uns zwischen Fünf und Sechs Uhr uns auf pickt und nach Esso bringt.
Ja da standen die Könige nun so reich beschenkt, eine halbe Stunde, eine Stunde, anderthalb Stunden und froren sich nun den königlichen Arsch ab. Es wurde dunkel, sehr kalt und uns wollte auch kein Auto mitnehmen, war denn der Bus doch schon durch, wir waren doch pünktlich an der Straße? Zweifel machten sich breit, und wir begannen arg zu frieren und auch den Hampelmann den ich sonst machte wenn mir kalt war half langsam nicht mehr, Müdigkeit machte sich breit! Und kein Bus!
Nach fast zwei Stunden erbarmte sich jemand und hielt am jetzt dunklen Straßenrand an und nahm uns mit im warmen Auto nach Esso! Danke!


Hier nahmen wir jeder eine warme Dusche, kochten uns eine schönes Essen, quatschten mit Ninja und Andre und gönnten uns noch den guten Jeremiah Johnsen Film zum einschlafen! Toll!

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