Montag, 19. November 2012

15. - 16. November 2012, Esso,...Die Muse der Flockenpracht in den Bildern einer illusteren Badegesellschaft!




Die Muse der Flockenpracht in den Bildern einer illusteren Badegesellschaft!

Der Schnee viel in dicken Flocken und das Weiß türmte sich bereits vor der Eingangspforte des Haupthauses und auf den Ästen der Waldbäume die sich bereits unter ihrer großen last zu beugen schienen. Auch die Sommerterrasse war mit einer üppigen Schicht bedeckt und ließ nur wage Erinnerungen an laue Sommernächte und die Ausgelassenheit der warmen Jahreszeit zu. Winterliche Ruhe ist seit Samhain in unserem Hause eingekehrt, vergangen die lebhafte Zeit wo wir mit einer Vielzahl von Freunden unser grünes Haus bewohnten und die Stille ein seltener Gast in diesen Räumen war. Immer jemand in Hof oder Garten wandelte, oder die Glieder ausgestreckt nach den warmen Strahlen der Sonne auf der Sommerterrasse lag. Verwandelt ward nun die Welt, verwandelt auch wir, denn kleiner war nun alles geworden, enger und wir doch offener und weiter.
Nun waren wir gefragt worden ob wir unsere Liebe zum großen Grün, zur Weite des Himmels, zum Strome des Wassers und zur tanzenden Lohe nicht in Worte fassen und in Bilder formen wollten. Auf das es den jungen Menschen verständlich würde, und die Liebe bei ihnen wüchse für Kamtschatkas großes Grün. Eine Vorführung sollte es also sein um in die Herzen der jungen Dorfbewohner zu gelangen, sie zum Schutze zu aktivieren ihre verschlafen Auge neu zu öffnen für das was sie hier wohl alltäglich umgab! Mit Stift und Papier solle nach dem Gensehenden bleibendes geschaffen werden, auf das es nicht all zu schnell dem Vergessen anheimfalle und in Zeiten der Besinnung wieder ins rechte Bilde gerückt werden könne.
Zweit volle Tage wurden benötigt um das Erdachte zu erspielen und wohl zu formulieren, da die russische Redensart eben anders ist als die Unsere. Viel Geist, viel Sein floss in die erspielten Bilder und erdachten Worte, so das sich ein Jeder am Ende ganz Leer fühlte vor Erschöpfung im Kopfe ganz wirr geworden ward. Doch ein Blick aus dem Fenster, auf das frische weiß des Flockenfalls offenbarte uns den Erneuerung verheißenden Gedanken.
Im lebenspendenden Schoße von Mutter Erde wollten wir uns wärmen, tief eintauchen in das sich ständig Erneuernde bis am Ende auch wir, bis ins Herze erwärmt und mit frischem Lebensmute, erneuert waren.
Tief verschneit lag es da, im Zwielicht der Laternen in Nebelschaden gehüllt, noch kein Wesen hatte seine Spur im frischen weiß der Flocken hinterlassen um sich in die liebende Umarmung des warmen Nasses zu begeben. Alles schien uns zu erwarten, zog uns an, geschwind zogen wir uns aus, geschwind zog es uns hinein, hinein ins wohlverheißende Blaugrün der Wärme. Einmal eingetaucht schlugen schon Schleier von warmen Dampfe über uns zusammen und verbargen uns vor der Welt. Da lies es sich vortrefflich, spielen, wie junge Welpen tollten wir herum, kletterten hinaus, wälzten uns im im kalten Weiß und schmolzen wie der Schneemann im warmen Sonnenwind im warmen Wasser wieder dahin. Prickelnd war des Wassers heiße Umarmung nun, errötet unsre zarte Haut. Vortrefflich lies es sich da verweilen, leise Plauderei trug uns durch die Stunden, bis wir weich geworden und des Genießens müde. Dann ward es Zeit, Zeit sich zu trocknen und zurückzukehren in unser grünes Haus, den Tag mit einem üppigen Mahle und frühem zu Bette gehen zu beschließen, auf das wir Morgen obwohl der frühen Stunde wieder kraftvoll erwachen.

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