Dienstag, 25. September 2012

19. - 22. September, Dimschikanski Kardon, Dimschikanski im Herbst und der Fortschritt als Solcher!










 
...Dimschickanski Kardon im Herbst und der Fortschritt als Solcher!

Am Mittwoch morgen verließen Sie uns! Cheiko und Ninja wunden mit einer riesigen Ladung Lächchenstämme für eine neue Jurte zum Dimschikanski Kardon, ihr erinnert euch vielleicht dort war ich gleich am Anfang des schönen Monats Julei, gekarrt und hatten die ehrenvolle Aufgabe die Stämme auch gleich zu schälen. Es scheint sich mir so zu verhalten, das man uns deutsche Volontäre hier besonders für unsere Holzstapelkunst und unsere qualitativ hochwertigen Schälarbeiten schätzt und achtet und wir deswegen ständig neue Anfragen erhalten ob wir nicht hier und auch da, ihr wisst schon. Ja genau, ein wenig schälen und dort ein wenig stapeln könnten. So auch dieser Tage, wo Clemens und Micha auch schon wieder unterwegs sind Holz mit Cheffe ausm Wald zu ziehen weil der Winter vor der Tür steht, Russlan und Pascha Urlaub haben, Peter Petrowitsch es böse mit dem Rücken hat, Alexander vor 3 Wochen fristlos Kündigte und Yuri Nicoleiwitsch es eben allein nicht schafft und auch an der Jurte weiterbauen soll! Es eilt mal wieder! Natürlich darf die Frage erlaubt sein, weshalb grade zu dieser Zeit 2 Leute schon seit Wochen im Urlaub sind, wo ja nicht der Winter in Esso nicht jedes Jahr um diese Zeit kommt und eben das Holz aus dem Wald geholt werden muss bevor der Schnee alles zudeckt. Frage über Fragen...auf die es anscheinend keine befriedigenden Antworten zu geben scheint.
So, das nur so zur Randnotiz, weiter im Text.
Ninja und Cheiko schälten also sagenhafte 58 Stämme in den Tagen auf dem Kardon und genossen in den arbeitsfreien Stunden den Herbst im Bystrajatal. Kalt war es auch schon ganz ordentlich und wie ihr bestimmt auf einigen Fotos erblicken könnt war auch hier Väterchen Frost nicht ganz untätig in den Nachtstunden.
Ach ja was noch zu erwähnen wäre, der Fortschritt an sich. Auch das so abgelegene Dimschikanski Kardon hat in diesen Tagen der Fortschritt, die Moderne, die Segnungen der Zivilisation erreicht! Die alte und äußerst langweilig aussehende Jurte auf dem Kardon, welche die ewig Gestrigen unter euch wahrscheinlich als „traditionell“bezeichnen würden, ja auch vor ihr hat der Fortschritt nicht halt gemacht. „Esso muss moderner werden“, auch für das Aussehen unserer guten alten Jurte galt dieser Tage dieser Leitspruch und somit bekam die Jurte einen chicen neuen Mantel! Bunt und mit den Segnungen unserer Zeit bedruckt ward sie nun, ein Augenschmaus für Den der das Neue schätzt, ein Graus für sogenannte „Traditionalisten“ in meinen Augen oft einfach Fortschrittsverweigerer die die noch nicht begriffen haben das eine neue Zeit angebrochen ist. Das die Zeiten von in der Erde wühlen, durch den Busch rennen und Tiere erschlagen, mit wildem Gebaren ums Feuer der Unkenntnis tanzen und die Zeit der Götzenanbetung eindeutig vorbei ist! Der zivilisierte Mensch der Moderne schmückt die triste Natur mit farbenprächtigem Kunststoffenfolien, ganz wie der fortschrittliche Bystrinsky Naturpark es hier beim Neueinkleiden der alten Jurte getan hat, er vollbringt das Kunststück altbewährtes und modernes zu verschmelzen, die Fusion zwischen Tradition und Moderne! Bravo!
Die Jurte ist nun mit neu eingehüllt, in mit Handywerbung bedruckter Plastikplane!

So grüßen wir euch, vom modernen Ende der Welt!

;-)


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