Im Bann der
Nachhaltigkeit!
Kaum waren
wir zurück aus dem Klutschevskoj Nationalpark kündigte sich auch
schon das nächste Projekt an, Heikos lang gehegter Traum von der
Hochterrasse! Gleich nach der Fertigstellung der Gartenmöbel, Heiko
hatte vor ein paar Wochen nachdem wir den Hof frei geschaufelt hatten
aus alten Brettern und Dachlatten einen Tisch und zwei Bänke für
den Hof gebaut die sich auch reger Beliebtheit erfreuten, kam ihm
noch in den Sinn eine Terrasse Bauen zu wollen damit man den Ausblick
besser genießen könne. Außerdem welche Volontäre haben schon eine
Terrasse! So ward beschlossen und so wurde eines der
Gewächshausruinen zur Gänze abgerissen um Material zu gewinnen und
auf deren Grundfesten eben unsere Hochterrasse zu errichten. Und
Heute wurde Holz sortiert und angefangen zu bauen. Als erstes nahmen
wir das eingefallene Gewächshaus auseinander und zogen Nägel
sortierten Holz nach Länge und Zustand, dann machten wir einen Plan
für die Grundkonstruktion. Wir buddelten Pfostenlöcher und bauten
einen Tragfähigen Pfeiler, setzten Balken in vorher ausgeklinkte
Kerben nagelten alles zusammen. Fertig war tragfähige das
Grundgerüst und in der Zwischenzeit hatte sich auch Micha
dazugesellt der schon ein paar Bretter für den Terrassenboden
herausgesucht und von alten Nägeln befreit hatte. Bis zum Abend
schafften wir zu unserem erstaunen noch die Hälfte der Terrasse mit
Bodenbrettern zu versehen, dann war es dunkel, die Arme lahm und wir
erschöpft aber zufrieden.
Zwei Tage
später gingen ich und Cheiko wieder mit Brecheisen, Axt und Hammer
auf Materialakquise, diesmal standen Bretter auf unserer Liste. Das
Angebot war heute nicht ganz optimal doch wir nahmen was wir kriegen
konnten, wie schon erwähnt lernt man hier ja zu improvisieren.
Leider gingen uns recht bald die Nägel aus und so wurden selbst die
krummsten Hunde wieder gerade gekloppt, sprich jeder gezogenen Nagel
wurde gerade geschlagen so gut es eben ging und gleich nach aller
Kunst des Nagelns wieder eingeschlagen. Nicht ganz einfach und wieder
ein gutes Training um seine Frustrationstoleranz erneut zu testen und
beharrlich die Grenze zu verschieben. Hier der von uns allen gern und
viel zitierte Lieblingssatz: „ Es ist ja auch ein Lernaufenthalt
hier!“
Im leichten
Abendregen schlugen wir nun die letzten Nägel ein, sägten die
Überstände ab und fertig war unser Wunderwerk! Ja, schön war sie
anzusehen unsere Hochterrasse die fast aus 100% recyceltem
Materialien bestand! Ausschließlich altes Holz aus den Ruinen der
Gewächshäuser und 70% aller verbauten Nägel waren vorher aus dem
alten Holz gezogen und gerade gehauen worden, um sie wieder
einzuschlagen. Na wenn dit nich Nachhaltig ist, dann wees ick och
nich!
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