Sonntag, 19. August 2012

09.-11. August 2012, Entlang am Anavgai Fluss, In den Fußstapfen von Meister Petz







Am Donnerstag, dem 9. des Monats August, brachen unsere Botaniker auf um ihr großes Werk, die Terra Kamschatika zu vervollständigen. Nach der flirrenden Mittagshitze in der Esso wie ausgestorben wirkt und selbst die Hunde nur noch japsend im Schatten der Brücke über den Uksuchan Fluss liegen, standen die Männer der Abteilung Botanik, kurz hinter Esso im Staub der Landstraße zur Siedlung Anavgai. Nicht ganz einfach ihr Vorhaben zu dieser gottlosen Zeit den Daumen in den Wind zu halten, um ein Stück von einem der zahlreichen sich die Straße nach Petro Pavlovsk entlang wälzenden großen Bullieden mitgenommen zu werden. Erst nachdem Clemens seine Trampertrickkiste öffnete und Kunststückchen auf der sandigen Piste zum Besten gab, ließ sich einer der Fahrer erweichen die Bande bis zum gewünschten Punkt zu transportieren. Und besondere Menschen bekommen oft besondere Transportmittel! Dieses Gefährt hatte schon eine Paar Mitfahrer auf dem Sonnendeck und somit machte es keinen unterschied ob nun noch Zwei oder Drei mehr ihren Platz auf seinem Dach finden würden. Langsam wälzte sich das Gefährt die Piste entlang setzte alle drei wohlbehalten am Startpunkt ab.
Es wurde zum Fluss hinunter abgestiegen und dann ging es mit der griffbereiten Bärenfackel auf Bärenpfaden weiter flussaufwärts. Jetzt wurde voller Einsatz gefordert denn es Stand eine Überquerung der Anavgai in mehreren Teilstücken auf dem Plan. Also Hose runter und rein in bitterkalten Fluten über mehrere kleine Inselchen bis auf die Andere Seite wo als bald Meister Petz und sein Nachwuchs seine Aufwartung machte. Die Begegnung sollte jedoch glimpflich von statten gehen und die Kontrahenten zogen sich wohl Beide etwas verunsichert in entgegengesetzte Richtungen zurück. Somit blieb die Bärenfackel vorerst in der Hosentasche und die Erleuchtung ließ somit noch auf sich warten.
Cheiko probierte zumindest in der Abwesenheit von Meister Petz,in dessen Fußstapfen zu treten, ich habe wesentlich bemerkt das mein Cousin jetzt des Nachts sich etwas geräuschvoller im Bette zu drehen scheint und wenn es ans aufstehen geht, eigenartige Brummgeräuche von sich gibt. Der Haarwuchs scheint normal geblieben zu sein, somit scheint seine Verwandlung zum Bären mit der Wiederkehr in die Basa gestoppt worden zu sein. Es wurde also einen ganzen Tag lang von morgens bis abends kartiert, bestimmt, photographiert und gesammelt, bis es dann am Samstag morgen zurück in Richtung Esso ging, wo es extra zum Tag des 86 Jährigen Bestehens des Bystrinski Rajons, brühend heiß war. Und als wir Clements und Cheiko auf der großen Feier zum 86jährigen eintrudeln sahen, wirkten diese irgendwie wie aus einer anderen Welt. Es schien wohl ein ziehmlicher Schock zu sein aus der Kühle und Stille des Anavgai Flusstales in das von Menschen wimmelnden kochend heiße Esso zu kommen. Somit machten sich die Beiden nach einem kurzen Plausch so schnell wie möglich hinaus aus dem Trubel, hinein in die schützende Kühle der Basa.

Spät Abends lauschten wir dann ihren Geschichten von Bären und dem Nebel über der Anavgai!

Ben


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