Dienstag, 24. Juli 2012

20 - 22. Juli 2012, Esso, Gruppenzusammenführung und Gardencleaning




Das ganze Wochenende inklusive dem Freitag stand mehr oder weniger unter dem Stern der Gruppenfindung, Planung der nächsten Tage, Wochen und der Haus und Gartenarbeiten.
Endlich waren wir als ick und Cheiko vom Ketatchan Kardon kamen endlich komplett! Eigentlich wollten wir uns ja am Ketatchan Kardon mit den Jungs treffen und mit ihnen gemeinsam die 70km duch die Berge zurück laufen, aber dies wurde ja wegen Nebel anjesagt. Naja das deutsch – russische Kommunikations- und Informationsloch hatte mal wieder zugeschlagen und somit waren die Jungs eben schon lange on the Way back to Esso.
Anyway, wir waren also endlich vollständig und konnten am nächsten Tag gleich anfangen einen Redekreis zu starten und zu planen. Wir ließen uns auf den zentralen Tanzplatz von Esso nieder, machten eine Räucherrunde. Nachdem sich jeder mit dem Rauch des Wüstenbeifuß gereinigt hatte und der Wind alles alte davongetragen hatte begannen wir ne Redestabrunde und so konnte jeder erstmal loswerden wie es ihm so ging und was er so erwartete von der nächsten Zeit!
Dann begannen wir mit Planung der nächsten Zeit was sich als recht Zeitaufwändig und Nervenaufreibend herausstellte, da sich auch herausstellte das es schon noch unterschiedliche Auffassungen von Arbeitsstruktur und Life- Workbalance gab. Also mussten noch in einigen Punkten nen Konsens gefunden werden und dit dauert ja bekanntlich. Wir siedelten dann nach einer Mittagspause ins Parkoffice über um uns den Kalender vorzunehmen.
Anstrengend wars wohl für alle und so verließen wir nach ca. 6 Stunden Planung und Diskussion das Office mit vielen weiteren Fragen und einem in etwa Plan wo wir wann hin wandern, welche Gebiete wegen Transport und Erreichbarkeit in Frage kommen und wie viel Zeit wir brauchen die Arena!
Der Plan war stramm um es mal vorsichtig zu formulieren und es gab noch einiges an unbekannten Faktoren die sich dank der russischen Arbeits- und Denkweise wohl auch noch X mal ändern würden, soviel stand fest. Flexibilität ist hier von uns gefordert und in einer Gruppe von jetzt 5 Leuten im Kern plus 3-4 Volontäre in Park und Basa, plus etlichen Leuten in der Parkzentrale die auch noch alle ihren Plan mit so 5 jungen Männern haben, auch Konfliktfähigkeit die ja bekanntlich bei unterschiedlichen Menschen eben unterschiedlich ausgeprägt ist! Es gab also auch im zwischenmenschlichen Zusammenleben erstmalig richtig dicke Luft. Und auch die Auffassungen des Parks was man am besten wann wie zu tun habe, wir sind ja auch abhängig vom kompletten Backup und Support durch ihn und och Dankbar, viel in einigen Punkten unterschiedlich aus und somit sahen wir uns auch mit verschieden Ansichten über die Notwendigkeit unserer Arbeit konfrontiert. Wir waren jetzt also voll drin im Prozess der sich ja schon durch die Berichte einiger ehemaliger Freiwilligen erahnen ließ, und mit ähnlichen Problematiken mit denen ich mich in den letzten Jahren in Berlin auch schon intensivst beschäftigen durfte! Ja irgendwie wollte ick mich doch irgendwie mal frei von Diesen machen, tja denkste Puppe! Alles ist vorbereitet und ob de nun auf Kamtschatka hängst oder im Waldkindergarten Pankow, wenns menschelt ists überall dit selbe! Die gute alte Kommunikation, wenn die nicht gut läuft tauchen meist ähnliche Strukturen und Probleme auf, hurra! Und ick hatte sie doch in der letzten Zeit sooo lieben jelernt die tausend Kommunikationsstolpersteine, irre! Danke schon mal im Voraus ans Universum für diese lehrreichen Stunden, Tage, Wochen, Monate, die janze nächste Zeit die mich wohl von eener in die nächste lehrreiche Situation manövrieren wird. Kommunikationstraining, juhu!

Oke...Samstag war Putztag ick fegte mal wieder mit Staubsauger und Wischlappen durch die Hütte, unser Wischlappen hier ist übrigens nur nen altet Handtuch denn richtige Wischlappen jibs hier nicht! Ach ja versuche mal in Esso nen einfachen Schrubber zu bekommen, hihi, jibs hier nicht! Nur sowat wat wie ein Schrubber aussieht nur eben ganz aus Holz ohne Borsten. Doch es jeht eben auch!

Sonntag an dem Tage an welchem man ja bekanntlich ruhen sollte entschlossen wir uns jedoch unserem zu gewucherten und zugemülltem Hinterhof ein Stück freiem Beton abzutrotzen! Es ist schon komisch, Müll beseitigen ist ja nix neuet aber freiwillig den Beton auf nem Hinterhof freizulegen dit hätte sich wohl keener von uns leicht ökoanjeknallten Typen noch vor nem Monat vorzustellen gewagt! Tja Leute, aber die vorerst einzige Chance uns von den Moskitos ein Stück Lebensraum abzuzweigen!
Was kamen da für wunderliche Schätze ans Tageslicht sage ick euch, eine Kuriositätensammlung die ihres Gleichen sucht. Panzerkettenglieder, Flaschen in allen erdenklichen Farben und Formen, Muniereisen?, Plasitik, Konservenreste aus Friedenszeiten, alte Werkzeuge und ja endlich auch hier bei uns auf dem Hof, der beste Freund des Kleingärtners, das gute alte Wellastbest! Irre, aber Leute der Knaller kommt noch und den möchte ich euch unter keinen Umständen vor enthalten.
Hier im fernen Osten Russlands, auf Kamtschatka in Esso der Perle des Bystrinski Distrikts weiß man das graue Gold noch wahrlich zu schätzen. Ja gut die Dächer werden auch hier langsam durch Langweilige farbenfrohe Blechdächer mit Dachzeigelattrappen ersetzt doch hier und dort kann der Liebhaber noch das leibliche Grau in Grau der Wellastbastdächer, den Charme der guten alten Zeit erspähen. Und direkt vor und auf der Einfahrt des Bystrinski Naturparkcenters hat irgendein ein guter Geist und und praktisch veranlagter Liebhaber der grauen Goldes die alten Dächer der Nachtbarschaft durch den Schredder gejagt und über die gesamte Einfahrt des Centers damit verteilt. Schön nicht? Nun muss der Parkbesucher und Ökotourist nicht mehr über hässliche Holzstege, die manch romantisch verklärter Besucher als urtümlich und rustikal bezeichnen mag, wandeln sondern darf auch hier direkt vor dem Naturparkcenter den Staub, äh  den Duft der Moderne und des Fortschritts der 70er und 80er Jahre einatmen! Was für eine Augenweide, welche nur dem ängstlichen Deutschen einen Schauer über den Rücken fahren lässt. Wieder wohl mal ein typischer Fall von German- Angst!
Auf jeden Fall kann man auch nach diesem kurzen Exkurs sagen auch hier bei uns auf dem Hof wurden nicht jekläckert sondern jeklotzt und somit strahlt der unter dem vielen Unkraut rissig gewordene, verborgenen Beton wieder in seinem schönsten grau, nachdem er liebevoll von Grün und Staub befreit worden war! Die Zivilisation hat also wieder einen neuen alten Vorposten in der kamtschatischen Wildnis zurückerobert! Der Plan wurde also auch am Ruhetag der Werktätigen übererfüllt und wir halten nun Einzug in die Straße der Besten!

In diesem Sinne grüssen euch die Genossen,

Benjamin Detlefjewitsch & Cheiko Jürgowitsch mit einem freundlichen:

друшба товаришб друшба !(Druschba towarisch druschba!)


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